Internationaler Tag der Roma – Ausgrenzung verschärft sich

Schluss mit den Massenabschiebungen von Roma – humanitäres Bleiberecht für die europäische Minderheit der Roma!

Anlässlich des Internationalen Roma-Tages am 8. April klagen wir erneut die stetige Ausgrenzung der Roma in Deutschland und Europa an. Auch 46 Jahre nach dem 1. Internationalen Roma-Kongress am 8. April 1971 in London ist der Kampf um Anerkennung als verfolgte Minderheit und um gleiche Rechte leider immer noch dringend nötig.

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Abschiebung reißt Familie auseinander: Mädchen mit Trisomie 21 ohne Mutter abgeschoben

Foto: RDL

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Am gestrigen 17. November wurden 85 Menschen aus Baden-Württemberg in den Kosovo abgeschoben. Darunter befand sich auch ein Vater mit seinen sieben Kindern aus dem Markgräflerland. Seine Frau erlitt angesichts der Abschiebung einen psychogenen Anfall und wurde in die Notaufnahme einer Müllheimer Klinik gebracht. Eines der gemeinsamen Kinder, ein vierjähriges Mädchen mit Trisomie 21, verkraftet nachweislich Änderungen der Umgebung nicht. Es wurde durch die Abschiebung von seiner Mutter getrennt. Die Großmutter der Kinder ist an Krebs erkrankt. Sie blieb mit ihrem gesundheitlich ebenfalls geschwächten Mann zurück, obwohl sie auf die Pflege durch die Angehörigen angewiesen ist. Diese Abschiebung hat also besonders schutzbedürftige Menschen aus drei Generationen dieser Familie hart getroffen, und sie hat die ganze Familie auseinandergerissen.
Einen Eilantrag des Anwalts der Familie lehnte das Verwaltungsgericht Freiburg unter Berufung auf die Einschätzung des Regierungspräsidiums und insbesondere der an der Abschiebung beteiligten Polizei ab. Die ärztlichen Atteste wurden offenbar nicht berücksichtigt. Dieser Fall zeigt wieder einmal, mit welcher Rücksichtslosigkeit die baden-württembergischen Behörden Abschiebungen um jeden Preis durchzuziehen versuchen. Wir verurteilen diese Praxis. Nur der Zivilcourage einzelner ist es zu verdanken, wenn solche tragischen Ereignisse überhaupt bekannt und manchmal auch vermieden werden. Wir rufen alle, in deren Umfeld sich Abschiebungen ereignen, auf, dagegen einzutreten!

Erneute Abschiebung aus Freiburg

Erneut kam es am letzten Dienstag (25.10.2016) zu einer polizeilichen Abschiebung aus Freiburg. Betroffen war ein Familie aus dem Kosovo. Abgeschoben wurde der Vater, der wegen fehlender medizinischer Versorgung im Kosovo schwer erkrankte und wegen seiner Zuckerkrankheit und hohen Blutdruck auf regelmäßige Medikamente angewiesen ist, die Mutter und die Kinder. Die Kinder gingen in die Schule, die älteste Tochter absolvierte ein Praktikum und war auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Familie lebte in einer Privatwohnung in der Wiehre und wurde um 5 Uhr in der früh von der Polizei aus dem Schlaf gerissen und zum Flughafen Karlsruhe Baden-Baden gebracht. Mehr

Alarmierende Abschiebezahlen – auch in Freiburg

Mindestens zwei laufende Abschiebungen mussten im August in Baden-Württemberg gestoppt werden, weil hochschwangere Frauen betroffen waren, die gar nicht abgeschoben werden dürfen. Dies zeigt die Rücksichtslosigkeit, mit der die Abschiebemaschinerie weiterläuft. Die Zahlen sind alarmierend hoch. Abgeschoben werden weiterhin auch Roma, trotz eines Beschlusses des Gemeinderat, der sich dagegen ausgesprochen hat. Hier zeigt sich, dass die Festlegung sicherer Herkunftsstaaten falsch und menschenverachtend ist. Mehr

Petition unterstützen! Bleiberecht für Silvana und Zoran Andelkovic aus Freiburg!

Straße in Belgrad nach NATO-Bombardement, 1999

Straße in Belgrad nach NATO-Bombardement, 1999

Das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung unterstützt die Petition für Silvana und Zoran Andelkovic aus Freiburg und bittet um Unterstützung und Weiterverbreitung!

Silvana und Zoran Andelkovic sind 2013 aus Serbien nach Deutschland gekommen und wohnen nun in Freiburg. Sie sind Angehörige der Minderheit der Roma, und als solche sind sie in Serbien einer Diskriminierung in allen Lebensbereichen ausgesetzt, die für Silvana Andelkovic lebensbedrohlich geworden ist. Denn die 43-jährige Frau Andelkovic ist schwer psychisch erkrankt, als Folge einer Traumatisierung im Kosovokrieg. In Freiburg konnte Frau Andelkovic nun endlich eine angemessene Therapie beginnen. Eine Abschiebung würde den Abbruch der notwendigen Behandlung bedeuten.

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