Das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung solidarisiert sich ausdrücklich mit den Protesten gegen die Abschiebung des Flüchtlings aus Gambia, der in der Nacht von Montag auf Dienstag um 3 Uhr von der Polizei in Müllheim abgeholt wurde. Wir sind hoch erfreut darüber, dass sich auch in Müllheim immer mehr Menschen zusammentun, die teilweise auch bereit sind, mit Aktionen des zivilen Ungehorsam gegen Abschiebungen zu protestieren. Dass ein reicher Staat wie Deutschland, ein reiches Bundesland wie Baden-Württemberg sich auf die Dublin Regelung stützt und Flüchtlinge nach Italien abschiebt, statt sich der Verantwortung der Flüchtlingsaufnahme zu stellen, ist ein Skandal. Ein weiterer Skandal ist, dass die Abschiebebürokratie auch unter einer grün-roten Landesregierung ohne wahrnehmbaren Widerstand innerhalb der Regierung ungestört rund läuft. Am nächsten Dienstag, am Jahrestag der Deportation der baden-württembergischen Sinti und Roma und am Jahrestag des Beginns des völkerrechtswidrigen Kriegs gegen Jugoslawien, findet die nächste Sammelabschiebung vom Baden-Airpark nach Serbien und Mazedonien statt.
Das Ganze zeigt: Wir können uns auf keine Regierung verlassen, wenn es um eine bessere Flüchtlingspolitik geht, wir müssen uns selbst und mit den Geflüchteten zusammen organisieren, um für ein anderes gesellschaftliches Klima zu sorgen, in dem es unmöglich wird, Menschen gegen ihren Willen mitten in der Nacht abholen zu lassen, um sie in eine ungewisse Zukunft zu schicken. Leider erschweren es solche Abschiebungen wie am Montag in Müllheim sehr, sich gegenseitig näher zu kommen, sie ersticken aufkommende Solidarität im Keim.
Gerade deshalb müssen wir weiter machen! Wir finden es toll, dass sich auch in kleineren Städten wie Müllheim immer mehr Menschen auf die eine oder andere Weise solidarisch mit Geflüchteten zeigen. Das muss weitergehen.
Denn: Das Unrecht solcher nächtlicher Abschiebungen darf nicht weiter und weiter gehen!