Wir haben eine Postkartenaktion gestartet, die sowohl die Diskussion um die Landeserstaufnahmestelle aufgreift als auch die momentane Wohnungssituation thematisiert. Postkarten gibt es bei Radio Dreyeckland und warten darauf, verteilt zu werden.
Sehr geehrter Herr Salomon,
die Stadt Freiburg verhandelt derzeit mit dem Land über die Einrichtung einer weiteren Landeserstaufnahmestelle (LEA) für Flüchtlinge in Freiburg. Die Zustände in der bisherigen LEA in Karlsruhe (völlig überfüllte Gebäude, Kontrolle und Bevormundung der Bewohner/innen) sowie der ursprüngliche Zweck von Erstaufnahmestellen (Abschreckung und Beschleunigung von Abschiebungen) lassen auch für die LEA in Freiburg das Schlimmste befürchten.
Schon jetzt ist die Wohnungssituation von Flüchtlingen in Freiburg katastrophal. Sie werden meist in völlig überfüllte Baracken oder Container gesteckt. Viele Familien warten schon seit Jahren auf eine eigene Wohnung.
Wenn es nach der Stadt ginge, wäre mit der dauerhaften Unterbringung von Flüchtlingen in Freiburg bald ganz Schluss. Offenkundig verfolgt sie das Ziel, mit der Einrichtung der LEA sich von der Verantwortung für die dauerhafte Unterbringung freizukaufen. Ein solches Vorgehen würde in krassem Widerspruch zu den Bekundungen des Gemeinderates stehen, nach denen Freiburg eine offene und tolerante Stadt ist.
Wir fordern:
• Dezentrale Unterbringung in Wohnungen statt Kasernierung!
• Freiburg muss weiterhin Standort für die dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen sein!
• Massive Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus für alle!