400 Geflüchtete sitzen in der Sahara fest
An der tunesisch-libyschen Grenze sitzen 400 Geflüchtete in der Sahara fest. Seit über einem Jahr leben sie ohne Versorgung in den Überresten eines abgewrackten UN-Camps. Als Ausweg bleibt ihnen oft nur die Flucht über das Mittelmeer.
Im November weht ein kühler Wind durch die Sahara. Vom Mittelmeer, ungefähr aus Richtung Lampedusa, weht er den Winter nach Tunesien. Wenige Kilometer vor der Grenze zu Libyen sitzt ein junger Mann im Eingang eines notdürftig abgedeckten Zeltes und starrt mit leerem Blick in die triste Landschaft. Ab und zu spuckt er aus, sein Speichel bildet merkwürdige Muster im Wüstensand. Vor ihm liegt eine karge Ebene, übersät mit Müll, vereinzelten Sträuchern und großen, heruntergekommenen Zelten. Sie tragen die blauen und roten Logos großer Organisationen – UNHCR, Rotes Kreuz, Roter Halbmond oder Islamic Relief – und doch entsprechen sie nicht dem Bild der typischen Notunterkünfte. Sie stehen nicht in Reih und Glied, die Planen sind zerrissen und wild durcheinander gespannt, manche Zelte sind komplett zerfetzt, andere zu kleinen Zeltburgen zusammengruppiert. Mehr Infos von Chris Grodotzki