Rolle von Frontex im Kanal von Sizilien
Die italienische Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“ weist auf die näheren Umstände des Schiffbruchs von 2 Flüchtlingsbooten 40 Seemeilen vor der libyschen Küste hin – und auf die zu untersuchende Rolle von Frontex hin:
In der Meereszone, in der am 13.06.2014 vermutlich mehr als 200 Flüchtlinge ertranken, hatten die Kriegsschiffe der italienischen Operation „Mare Nostrum“ seit Ende Oktober 2013 Tausende von Bootsflüchtlingen gerettet. Seit ungefähr einem Monat zieht sich der italienische Militäreinsatz aus dieser Meeresregion zurück und fordert die libysche Militär-Küstenwache erpresserisch auf zu „retten“ (d.h. die verhafteten Bootsflüchtlinge in berüchtigte Lager an der Küste einzusperren), und zugleich bekundet die italienische Regierung gegenüber der EU, dass die EU endlich die Rettungs- oder Abschottungsarbeiten im Kanal von Sizilien übernehmen solle. Zumindest eines der beiden Flüchtlingsschiffe in Seenot hat ein portugiesisches Frontex-Flugzeug erkannt und (wann?) dies offensichtlich nach Italien gemeldet. Obwohl die italienische Küstenwache mit einem Schiff ganz in der Nähe des Unglücks war, kam ihr Einsatz zu spät. Der Bericht der italienischen Tageszeitung betont, dass nach Eingang des Frontex-Hinweises alle verfügbaren militärischen Kriegsschiffe in die Todesregion in Gang gesetzt wurde, Hubschrauber sofort auf den Weg geschickt wurden etc. Damit stellt sich die Frage nach der Rolle von Frontex im Kanal von Sizilien im aktuellen Szenario, d.h. dem langsamen Rückzug von Mare Nostrum. Mehr Informationen – Info1
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Helmut Dietrich
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