Kundgebung an den Flughäfen
Berlin-Tegel, München, Düsseldorf, Frankfurt (Terminal 1) und Hamburg (Terminal 1) am 30.03.2012
Fast 7200 Flüchtlinge wurden 2011 aus Deutschland in ihre (vermeintlichen) Herkunftsstaaten abgeschoben. Zusätzlich wurden aber auch rund 2900 Abschiebungen innerhalb Europas durchgeführt – so wurden beispielsweise Bürgerkriegsflüchtlinge aus Somalia nach Italien, oder afghanische Flüchtlinge nach Ungarn abgeschoben.
Grund dafür ist die Dublin 2-Verordnung. Diese legt fest, welches europäische Land für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist. Einfach gesagt ist es der Staat, der „verschuldet“ hat, dass ein Flüchtling nach Europa gelangen konnte, und Europa sich überhaupt mit den Schutzsuchenden beschäftigen muss – trotz militarisierter Außengrenzen.
Können Flüchtlinge die Staaten am Rande Europas nicht unbemerkt passieren, werden ihnen dort Fingerabdrücke abgenommen, die in der europäischen Datenbank EURODAC gespeichert werden. Wenn ein Flüchtling später Asyl in einem anderen Staat beantragt, kann somit der Staat der ersten Einreise ermittelt werden, und der Flüchtling dorthin abgeschoben werden.
In Italien erwartet die Abgeschobenen dann ein Leben in Obdachlosigkeit und Armut, in Ungarn Haft unter besonders menschenunwürdigen Umständen oder in Malta völlige Perspektivlosigkeit. Viele fliehen daher erneut, um in anderen europäischen Staaten endlich Schutz zu finden – werden letztlich aber wie ein Spielball innerhalb Europas hin- und hergeschoben.
Das Dublin 2-System muss umgehend abgeschafft werden! Keine Abschiebungen ins soziale Elend an den Rändern Europas! – Asylsuchende müssen dort Schutz suchen dürfen, wo sie möchten! Deswegen protestieren wir am 30.03.2012 an den Flughäfen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Bereits 2011 wurden vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Abschiebungen nach Griechenland als menschenunwürdig verurteilt, nachdem das Asylsystem dort zusammengebrochen war und Flüchtlinge auf der Straße verelenden. Deutschland und viele andere Staaten sahen sich daraufhin gezwungen, Abschiebungen nach Griechenland auszusetzen. Die dortige Situation ist allerdings keine Ausnahme. Mit unserem Protest wollen wir erreichen, dass aus dem sozialen Elend für Flüchtlinge in anderen europäischen Staaten auch endlich Konsequenzen gezogen werden – und das Dublin 2-System letztlich fallen muss!
Kommt am Freitag, den 30.03.2012, an die Flughäfen
Berlin-Tegel (17:00),
Düsseldorf (17:00),
Frankfurt (Terminal 1 – 17:00),
Hamburg (Terminal 1 – 18:00) oder
München (17:00 Uhr)
und protestiert mit uns gegen Dublin 2-Abschiebungen und für bedingungslose Bewegungsfreiheit – nach Europa und in Europa!
Bitte verbreitet den Aufruf über eure Mailverteiler, Internetseiten, Facebook, … !
mehr Informationen zu Dublin 2 und dem bundesweiten Aktionstag am
30.03.: http://www.dublin2.info