Vorträge und Diskussion
Kammerbühne Theater Freiburg, Freitag 7. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Koffer auspacken! Alle bleiben! Flyer-Veranstaltung Plakat-Veranstaltung
Informieren, diskutieren, Abschiebungen verhindern!
An der Veranstaltung im Freiburger Theater werden zahlreiche kommunale Gruppen und Einzelpersonen zu Wort kommen, ihre Inhalte, Tätigkeiten, Meinungen und Überlegungen vorstellen. Was können wir gemeinsam gegen weitere Abschiebungen tun?
Mehr als 1.700 Personen für einen sicheren Aufenthalt!
Mehr als 1.700 Personen, sowie viele Freiburger Gruppen und Organisationen, erklären in einem Freiburger Appell die politische Notwendigkeit „Zusammen die Abschiebungen der Roma verhindern!“
Der Appell liegt der Landesregierung in Stuttgart vor: „Wir stellen uns schützend vor die Betroffenen und wollen ihre Abschiebung nicht zulassen. Wir intervenieren und greifen ein, wenn es erforderlich ist. Setzen wir unser kommunales Verständnis der Solidarität der Abschiebepolitik entgegen. Wer bleiben will, soll bleiben und die Unterstützung bekommen, die sie/er braucht.“
Das Freiburger Forum ‚aktiv gegen Ausgrenzung‘ hat den Appell wie auch die aktuelle Veranstaltung initiiert, hat jedoch keinen Anspruch eine eigenständige Gruppe zu sein, sondern „lebt von den Inhalten und dem Engagement von Einzelpersonen und Gruppen.“
Abschiebungen können nur verhindert werden, wenn der Protest eine gesellschaftliche Breite widerspiegelt. Wir verfolgen einen kommunalen Ansatz und gehen davon aus, dass in Freiburg ein Potential für das Entstehen einer breiten Protestbewegung möglich ist. Der kommunale Ansatz ist dabei wichtig, da auf dieser Ebene der politische Wille gegen die Abschiebungen am Effektivsten zum Ausdruck gebracht werden kann.
Vortragsveranstaltung
PROGRAMM-ABLAUF
Begrüßung
Kurzvorträge der ReferentInnen und Gruppen nach der japanischen Vortrags-technik Pecha Kuca. Die ReferentInnen haben maximal 6min. 40sec. Zeit um ihr Thema vorzutragen. Dabei können bis maximal 20 Bilder gezeigt werden.
Pause
Diskussion
Bei der anschließenden Diskussion können weitere Ideen und Aktionsvorschläge eingebracht werden. Lasst uns gemeinsam die Abschiebungen verhindern!
Moderation
Die Veranstaltung wird von Clemens Hauser vom Wahlkreis 100% moderiert.
1. ) Wie viel Macht hat der Gemeinderat?
Die Kommune (Landkreis), als unterste Verwaltungsbehörde, ist ausführendes Organ für die Flüchtlingspolitik. In der Kommune wird die „Kontrolle der einzelnen Flüchtlinge lokal ‚vor Ort‘ über die Ausländerbehörde organisiert“. Das betrifft auch Abschiebungen! Oft hat sich gezeigt, dass die kommunale Politik und das Engagement nicht deckungsgleich mit der Landes- und Bundespolitik ist. Was geschieht, wenn sich die Gemeinde bei einer Abschiebung quer stellt? Was hat die Resolution des Gemeinderats vom April 2006 bewirkt?
Referent : Coinneach Mccabe
Grüne Alternative Freiburg
Homepage: www.gruene-alternative.net
2.) Fußball zwischen Aufenthalt und Abschiebung
Seit längerem gibt es vom Sozialreferat des usta der PH verschiedene Projekte mit Flüchtlingskindern. Vom Jungen- und Mädchen-Fußball über kreatives Arbeiten mit Kleinkindern bis zur Einzelbetreuung reicht das Engagement. Bis Ende letzten Jahres sind plötzlich neun Kinder nicht mehr aufgetaucht. Wie geht man in den Projekten mit der Abschiebung um? Wie kann man sich am Projekt engagieren?
Referent: VertreterIn vom Sozialreferat des usta
Homepage: www.usta-ph.de/referate/sozialreferat/
3.) Patenschaften gegen Abschiebungen
Albert Scherr setzt sich mit der Entwicklung eines Patenschaftsmodells auseinander, welches als mögliche Aktionsform gegen Abschiebungen dienen kann. In seinem Beitrag geht er darauf ein, wie die Interventionsmöglich-keiten einer Patenschaft, beispielsweise gegenüber den Behörden aussehen können.
Albert Scherr ist Professor an der PH-Freiburg und Vorstandsmitglied beim Komitee für Grundrechte und Demokratie.
Homepage: www.grundrechtekomitee.de
4.) Carmen now and Carmen go home?
In der vorletzten Spielzeit erarbeiteten Roma-Jugendliche und Mitglieder des Jugendclubs im Theaterprojekt »Carmen Now!« eine moderne »Carmen«-Geschichte, in der sich eine Deutsche und ein Roma-Mann liebten. Ein Jahr danach geht es uns um die Biographien der am Projekt beteiligten Roma und ihrer Familien, die nun auf der Bühne von ihren deutschen Freunden erzählt werden. Aktueller Anlass sind die in Freiburg lebenden und von Abschiebung bedrohten Roma.
Theater Freiburg
Homepage: www.theater.freiburg.de
5.) Eine Bearbeitung der alten Traumata ist nicht möglich.
Peter Schröder behandelt seit vielen Jahren traumatisierte Flüchtlinge und hat sich in einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Ein weitere Kurzbeitrag wurde bei MediNetz Freiburg angefragt.
Verlesen des Briefes
Homepage: www.medinetz.rathaus-freiburg.org
6.) Was ändert sich mit Grün-Rot?
Daniel Lede Abal ist seit Mai 2011 Abgeordneter der Grünen im Landtag Baden-Württemberg und u.a. als integrationspolitischer Sprecher speziell für die Themen Asyl, Flüchtlinge, Aufenthaltsrecht und Ausländerrecht
zuständig. Sein Vortrag beschäftigt sich mit den Veränderungen und Zielen der Grün-Roten Landesregierung im Bereich der Flüchtlings- und
Asylpolitik.
Referent: Daniel Lede Abal, Landtagsabgeordneter der Grünen
7.) Lebenssituation von Flüchtlingen
Das Südbadische Aktionsbündnis gegen Abschiebungen (SAGA) unterstützt seit 20 Jahren in Freiburg Flüchtlinge in ihrem Kampf gegen Abschiebungen und diskriminierende Gesetze. In ihrem Vortrag werden die Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Ba-Wü aus der Perspektive der Betroffenen dargestellt. Insbesondere bezieht sich der Vortrag auf Wohnbedingungen und institutionellen Rassismus.
ReferentInnen: SAGA
Homepage: www.saga.rasthaus-freiburg.org
8.) Die aktuelle rechtliche Situation
In Freiburg und Region sind mehr als 500 Personen davon etwa 250 Kinder und Jugendliche, mehrheitlich Roma von der Abschiebung bedroht. Zum 31.Dezember 2011 läuft die „Bleiberechtsregelung“ aus. Welche juristische Handlungsmöglichkeiten gibt es, um überhaupt eine Abschiebung verhindern zu können?
Referent: Rechtsanwalt Udo Kauß
Humanistische Union
Homepage: www.humanistische-union.de
9.) Wer bleiben will, soll bleiben!
Seit mehr als 10 Jahren wurden über den Baden-Airpark tausende Personen, darunter zahlreiche Roma abgeschoben. Auf Initiative von Aktion Bleiberecht Freiburg gab es 2010 öffentlichen Protest dagegen. Aktion Bleiberecht berichtet über die Hintergründe des Abschiebeapparates, über das Rückübernahmeabkommen und die Rolle des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
ReferentInnen: Lisa-Marie Schwarz u.a.
Homepage: www.aktionbleiberecht.de
10.) Der Bleibejob!
Das Ziel des Projektverbundes Bleiberecht Freiburg /Breisgau-Hochschwarzwald ist es, die Arbeitsmarktintegration von Bleibeberechtigten und Flüchtlingen in Freiburg und im Landkreis zu erhalten und zu fördern, um diesem Personenkreis einen gesicherten Aufenthaltsstatus zu ermöglichen. Das Projekt wird mit Bundesmittel und dem ESF gefördert.
Referent: Alexander Hauser, Leiter des Projektes
Homepage: www.bleiberecht-freiburg.de
11.) Kirchenasyl in Freiburg?
Die ESG (Evangelische Studierendengemeinde), KHG (Katholische Studierendengemeinde) und pax christi (katholische Friedensbewegung) in Freiburg befassen sich immer wieder mit dem Thema Flucht und Migration. Im Vortrag geht es um Erfahrungen mit bisherigem und Möglichkeiten von zukünftigem Kirchenasyl in Freiburg.Die Gruppen planen einen runden Tisch zum Thema Kirchenasyl in Freiburg zu organisieren.
Referent: Michael Philippi, Pfarrer der Evangelische Studierendengemeinde
Homepage: www.wsg-fr.de
Homepage: www.paxchristi-freiburg.de
Homepage: www.khg-freiburg.de
12.) Usthen Romalen für die Stärkung der Eigeninitiative
Der Jugendverband Usthen Romalen e.V für Roma und Nicht Roma wurde im Juni 2011 in Freiburg gegründet. Er ist der selbstständige Landesverband in Ba-Wü des Bundesverbandes Amaro Drom e.V.. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Stärkung der jugendlichen Roma hinsichtlich ihrer Eigeninitiative und ihres Selbstwertgefühls. Ebenso wurde das Roma Büro Freiburg gegründet das sich u.a. die Beratung der Roma-Bevölkerung zur Aufgabe gemacht hat.
Referent: Arsim Butuci
Email: usthenromalen@googlemail.com
13. ) Kräfte bündeln – solidarisch handeln!
Seit Dezember 2010 bemüht sich das Freiburger Forum eine gruppen- und themenübergreifende Zusammenarbeit in Freiburg zu fördern. Aktuell möchte das Freiburger Forum alles dazu beitragen, damit die Abschiebungen von hunderten von Roma aus Freiburg verhindert werden. Über den Freiburger Appell, die „SOS-Alle Roma bleiben“ – Kampagne, den „Tag X +/- 1“ und weitere Ideen wird berichtet.
Referenten: Andi Heck und Frank Stocker
Homepage: www.aktionbleiberecht.de ->Freiburger Forum
EINTRITT FREI
SPENDEN erwünscht!
Spendenkonto:
Stichwort: Freiburger Forum
W.R. Voba Breisgau Nord eG
Kn.: 36 15 26 / BLZ: 680 920 00
Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung‘!
Adlerstr.12 (Grethergelände)
79098 Freiburg
info@aktionbleiberecht.de