Infoveranstaltung und Film, Di. 10 Mai 11, 20 Uhr, White Rabbit, Freiburg
Es berichten AktivistInnen der Initiative „Break the silence- in Gedenken an Oury Jalloh“
Am 7.1.2005 verbrannte der 23 Jährige Asylbewerber Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle. Obwohl er fest auf einer schwerentflammbaren Matratze fixiert, also an Händen und Füßen gefesselt war, behaupteten die diensthabenden PolizistInnen, dass Oury Jalloh mit einem Feuerzeug selbst die Matratze in Brand gesteckt habe. In einem ersten Prozess wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge wurden zwei Beamten freigesprochen. Doch die drastischen Worte des damals vorsitzenden Richters ließen erkennen, dass das Verfahren mehr als problematisch war. „Trotz intensivster Bemühungen“, so der Richter, habe das Gericht nicht die Chance gehabt, „das, was man ein rechtsstaatliches Verfahren nennt, durchzuführen“. Das Urteil beruhe nicht auf „Erkenntnissen“, es sei einfach „ein Ende, das aus formalen Gründen sein muss“. Er schloss seine Urteilsbegründung mit dem Satz: „Ich habe keinen Bock, zu diesem Scheiß noch irgendwas zu sagen.“ Am 12.1. hat der Revisionsprozess gegen einen der Beamten begonnen. Anlässlich des neuen Prozesses haben wir AktivistInnen der Initiative „Break the silence- in Gedenken an Oury Jalloh“ eingeladen. Sie werden uns über den Fall und die beiden Prozesse berichten.