GEGEN DAS ASYLBEWERBERLEITSUNGSGESETZ, RESIDENZPFLICHT UND ALLE ANDEREN RASSISTISCHEN SONDERGESETZE!
Dienstag 22.03.2011: Bundesweiter Aktionstag gegen institutionellen Rassismus, 17:00 Heinrichplatz, Kreuzberg
Kundgebung, Ausstellung zu Situation in Flüchtlingslagern in Berlin und Brandenburg und öffentliche Briefaktion
Am bundesweiten Aktionstag gegen das Asylbewerberleistungsgesetz protestieren wir gegen die Lagerunterbringung von Flüchtlingen. Einer der Profiteure der rassistischen Sondergesetze ist K&S, die sich als Heimbetreiber an der Ausgrenzung von Menschen beteiligen. Kommt deshalb zahlreich zur Kundgebung mit Ausstellung und Aktion und erteilt K&S eine gehörige Absage.
Keinen Profit an Rassismus! Sondergesetze für Flüchtlinge abschaffen!
Anlässlich des bundesweiten Aktionstages im Rahmen der Kampagne ABOLISH!, fordern wir das Recht auf Wohnungen für alle. Mit der Schließung aller Heime und Lager für Flüchtlinge, würde nicht nur ein menschenwürdiges Leben möglich, sondern auch verhindert werden, dass Unternehmen weiter an der Ausgrenzung von Flüchtlingen profitieren.
Exemplarisch wollen wir heute einem dieser Profiteure an staatlichem Rassismus eine Absage erteilen: K&S als Betreiberfirma von Flüchtlingsheimen soll mit einer Flut von Protestbriefen darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass wir ihre Praxis nicht dulden und öffentlich machen.
Mit dem §53 des Asylverfahrensgesetzes (von 1982) wurde es möglich, Flüchtlinge in so genannten ‚Gemeinschaftsunterkünften‘ unterzubringen. Damit eröffnet sich für viele ‚Wohlfahrtsverbände‘, aber auch für private Betreiber ein lukrativer Markt, den das Geschäft mit dem Elend der Flüchtlinge lohnt sich durchaus. Da es kaum Qualitätsstandards noch Kontrollinstanzen gibt, gewinnt auf dem freien Markt der Betreiber, der möglichst günstig ist und viele Einsparmöglichkeiten findet:
Alte Kasernen, Containerlager und desolate Schullandheime werden zu Flüchtlingsheimen umdeklariert, die Zimmer bis zu vierfach belegt, Gemeinschaftsduschen (1 Dusche für 10 Menschen) und -toiletten, oft ohne Schlösser, ein paar Kochplatten und all das weit weg von der nächsten Stadt oder nur einer Bushaltestelle. Dafür kassieren die Betreiber/innen bis zu 350 Euro pro Bewohner/inpro Monat unabhängig von der Zimmerbelegung. Und das bei minimalen Instandhaltungskosten.
Für Flüchtlinge bedeuten diese Heime nicht nur eine drastische räumliche Isolation von allem was für Andere Alltag ist. Der Verlust jeder Privatsphäre über Jahre hinweg, weder Rückzugsort noch gesellschaftliche Teilhabe, schikanöse Kontrollen der wenigen Besucher/innen durch den Wachschutz, oft unhaltbare bauliche und hygienische Zustände und vor allem das Fehlen einer Perspektive führen nur zu einem: Flüchtlinge sollen verzweifeln! Die Unterbringung in Wohnungen wäre billiger und würde ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
K&S eine Absage erteilen!
Symbolisch haben wir uns einen der Heimbetreiber (K&S) herausgegriffen, der Flüchtlinge – nicht nur in Brandenburg – schon seit den 80er Jahren unterhalb jeglichen Standards zwangsunterbringt und damit jede Menge Geld verdient. Die K&S-Heime liegen fast alle isoliert in Wäldern, sind marode und baufällig und bei Problemen sind für K&S immer die Bewohner/innen schuld. Mit denen wurde sich aber die goldene Nase verdient, mit der K&S sich heute als sozialer Anbieter von Senior/innenheimen profilieren kann. Das, was bei den Flüchtlingen gespart und kassiert wurde, dient als Grundstock und Absicherung des gesellschaftlich anerkannten Geschäftszweiges. Die Flüchtlingsheime werden von K&S öffentlich nirgendwo erwähnt, obwohl sie zwei Drittel der betriebenen Einrichtungen ausmachen.
K&S aus der Anonymität holen, Dreckswäsche offen aushängen und rumposaunen! Schreibt Absagebriefe an K&S-Betriebe, informiert Euer Umfeld und die Großeltern der Nachbar/innen, seid kreativ und kratzt am Biedermannimage! Keinen Cent für K&S, nicht von Opa, nicht von Oma und von uns auch nicht – Firmen wie K&S eine Absage erteilen, heute hier, immer und überhaupt! Für freies Wohnen, Leben und Fluten!
Flüchtlingslager dichtmachen! Für freies Wohnen, Leben und Fluten!
Kommt Alle!
Di 22.3.2011 17 Uhr Heinrichplatz Berlin Kreuzberg
Eine Aktion der Initiative gegen das Chipkartensystem
http://chipini.blogsport.de/
http://chipini.blogsport.de/2011/02/06/aufruf-zum-bundesweiten-aktionstag-am-22-maerz-2011/
http://www.deutschland-lagerland.de/2011/01/21/aufruf-zum-bundesweiten-aktionstag-am-22-marz-2011/
revolta – antikapitalistische linke
[ http://www.anticapitalistas.de.vu/ ]