Stuttgart: Kundgebung für einen sofortigen Winterabschiebestopp

refugees_welcomeVerschiedene Gruppen rufen für kommenden Montag, dem 26. Januar zur Kundgebung in Stuttgart für einen sofortigen Winterabschiebestopp auf. Anlass ist die Sammelabschiebung am 20. Januar, von der auch Familie Ametovic aus Freiburg betroffen war.

Für einen sofortigen Winterabschiebestopp in Baden-Württemberg

Aufruf zur Kundgebung am 26. Januar

Um unserer Solidarität mit den Geflüchteten und unserer Kritik an der Landesregierung Ausdruck zu verleihen, rufen wir zu einer Kundgebung für einen sofortigen Winterabschiebestopp auf. Unser Ziel ist es, ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Situation von Flüchtlingen zu schaffen. Der Hetze von Pegida und anderen Rechtspopulisten wollen wir in unserer Gesellschaft keinen Raum lassen.

Deshalb wird unsere Kundgebung am Montag, den 26. Januar um 19:00 Uhr vor dem Kunstgebäude am Schlossplatz stattfinden, das vom Landtag aktuell als Tagungsort genutzt wird.
Wir fordern die grün-rote Landesregierung auf, das Thema auf der Kabinettssitzung am Dienstag, den 27. Januar zu behandeln und einen sofortigen Winterabschiebestopp zu erlassen. Dieser Abschiebestopp muss auch für Folgeantragsteller*innen und neueingereiste Asylsuchende, sowie Sammel- als auch Einzelabschiebungen gelten. Mehr

Familie Ametovic Video1

Sadbera erzählt in dem Zimmer vom Opa. 9 Personen haben 9 Quadratmeter.

Frau Ametovic: „Hier ist es sehr schwer, wir haben kein Bad wo ich die Kinder waschen kann. Ich muss das Wasser von draußen holen und warm machen um die Kinder waschen zu können; keine Toiletten. Martin hat eine Lungenentzündung und sollte ins Krankenhaus, wo wir jedoch 10,-€ (pro Person) täglich bezahlen müssten.

Es ist sehr schwer hier. Ich möchte sie bitten, mir und meiner Kinder zu helfen, um dort zurück zukommen wo wir waren. Vielen Dank. Der Nachbar: Sadbera, als Ihr hergeschickt wurdet, hat jemand auf dem Flughafen auf euch gewartet? Wie habt ihr es geschafft hierher zu kommen?

Frau Ametovic: Wir sind vom Flughafen mit dem Zug weiter gefahren. Die Kinder hatten die ganze Zeit nichts gegessen und hatten Hunger. Sie haben uns ohne Geld, ohne Lebensmitteln mit dem Flugzeug hergeschickt.

Nachbar: Das ist das Haus, in welchem der Vater von Nenad wohnt. Das Zimmer ist etwa 3 mal 2 qm. Nach deutschem Gesetz, hat ein Hund das Recht auf 8mq in einem geschlossenem Raum zu wohnen.

Pegida – Nationalistische Antidemokraten und die gegenwärtige Flüchtlingspolitik

Flugblatt auf der Anti-Pegida Demonstration am 23. Januar 2015 in Freiburg.

Nationalistische Antidemokraten machen seit Wochen, vor allem in Dresden, mobil gegen das „politische und mediale Establishment“, wie es die Zeit formulierte. Von „Lügenpresse“ ist die Rede. Ein Begriff der völkischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhundert, der später in den Reden und Schriften Goebbels fester Bestandteil war. Sie fordern Bürgerentscheide nach dem Vorbild der Schweiz und wollen vor allem Flüchtlingsrechte beseitigen. Sie schaffen Ressentiments gegen als muslimisch markierte Menschen, Geflüchtete und Migrant_innen. Auf sehr komplexe Fragen werden sehr einfache, populistische Antworten gegeben. Die „Systemmedien“ werden bekämpft, da ihre Berichterstattung nicht deckungsgleich mit ihren Phrasen ist, es entsteht „die Lügenpresse“, die „islamistische Bedrohung des Abendlandes“, die „Gefahr durch Zuwanderung“, „die kriminellen Flüchtlinge“ und was auch immer.
Deutsche Politiker_innen, Journalist_innen und Künstler_innen erhielten zutiefst beunruhigende Drohbriefe aus den Reihen von Pegida Demonstrant_innen, sei es weil ihre Namen für sie nicht „deutsch“genug klangen oder weil sie die Organisation Pegida kritisierten.

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Abschiebung von Familie Ametovic – Kundgebung und Protest bei Neujahrsempfang der Grünen

Am „Tag x+1“ nach der Abschiebung der Familie Ametovic haben ca. 400 Menschen gegen die derzeitige Migrationspolitik protestiert. An eine Kundgebung um 18 Uhr auf dem Rathausplatz schloss sich ein kurzer Demonstrationszug und ein spontaner Protest beim Neujahrsempfang der Grünen an. Mehr

Demonstration gegen PEGIDA

Am kommenden Freitag, dem 23. Januar, findet in Freiburg unter dem Motto „Farbe bekennen“ eine Demonstration gegen PEGIDA statt. Wir werden ebenfalls an der Demonstration teilnehmen.

Dabei wollen wir auch die Widersprüche zwischen einer sich als offen und tolerant gebenden Stadt und der hiesigen Ausgrenzungs- und Abschiebungpolitik aufzeigen. Wir bringen Flyer, Transparente und Schilder mit, um die Demonstration mit (kritischen) Inhalten zu füllen.

Wer sich beteiligen will, kann um 16.30 Uhr zum rasthaus kommen. Wir gehen dann gemeinsam zur Demo, die um 17 Uhr an der „Säule der Toleranz“ (Augustinerplatz) beginnt.

Tag x+1 Kundgebung

Familie Ametovic wurde gestern abgeschoben.

Familie Ametovic wurde gestern abgeschoben.

Trotz informeller Ankündigungen aus der Politik fand gestern wieder eine Sammelabschiebung vom Baden Airpark statt. Es wurden 140 Personen nach Serbien und Mazedonien abgeschoben, darunter eine alleinerziehende Mutter mit ihren sechs Kindern aus Freiburg. Wir hatten uns für ein Bleiberecht der Familie Ametovic eingesetzt und sind erschüttert über das eiskalte Vorgehen der Behörden.

Um unserer Wut Ausdruck zu verleihen und unsere Solidarität mit den abgeschobenen und von Abschiebungen bedrohten Menschen zu bekunden, findet heute wieder eine Kundgebung am Tag X+1 statt.

21. Januar | 18 Uhr | Rathausplatz | Kundgebung gegen Abschiebungen

Aktion heute, ruft und mailt die Verantwortlichen an, Abschiebungen nicht hinnehmen !!!

Mehr Infos:

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Asyl in Europa

Asyl in Europa
Über die Situation von Flüchtlingen in Europa, Deutschland und Freiburg
Prof. Albert Scherr (Institut für Soziologie, PH Freiburg / Freiburger Forum)
Laura Gorriahn (Vorstand Initiative Schlüsselmensch e.V.)
Diskussionsrunde (nach beiden Vorträgen)

15. Jan 2015, 18 Uhr
KG 2, Raum 2121 (Uni Freiburg)

Organisiert von Stipendiat/innen der Friedrich-Ebert-Stiftung, Hochschulgruppe Freiburg

Flyer

Synergiekonferenz Flüchlingsarbeit

Am 31. Januar wird eine Synergiekonferenz Flüchtlingsarbeit in Freiburg stattfinden. Es werden verschiedene Gruppen und  Organisationen teilnehmen, die in Freiburg zum Thema Flüchtlinge und Migration arbeiten. Ziel ist es, Ressourcen besser zu nutzen und Kräfte zu bündeln sowie politische Entwicklungen nachzuvollziehen und den Blick in die Zukunft zu richten.

Die Konferenz findet im  Kollegiumsgebäude IV (KG IV, Rempartstraße 15) der Universität, im 5. Stock in einem der beiden Konferenzräume statt.

Wenn ihr an der Konferenz teilnehmen wollt und könnt, würden wir euch im Zuge der weiteren Organisation bitten, euch anzumelden.